Ausstellungsziel
Das Museum Carnuntinum wurde errichtet, um die Funde von Carnuntum an einem Ort zusammen zu führen. Es war somit das erste Grabungsmuseum im deutschsprachigen Raum. Im Zuge der Neuaufstellung ist es daher das vorrangige Ziel, diesem Gründungsgedanken gerecht zu werden und abseits von thematischen Sonderausstellungen die aktuellsten Forschungsergebnisse zu Carnuntum in konzentrierter Form und anhand eindrucksvoller Exponate aus den Landessammlungen Niederösterreich zu interpretieren und zu präsentieren.

Stadtstruktur
Erstmals wurden die Ergebnisse aus über 150 Jahren wissenschaftlicher Forschung in einen interaktiven Stadtplan des antiken Carnuntum zusammengefasst, wodurch sowohl die Siedlungsgeschichte, aber auch die die Siedlungsstruktur bis auf die Ebene eines Stadtviertels dargestellt werden können.

Metropole am Donaulimes
Die Ausstellung will aber auch ein Verständnis dafür schaffen, wie die römische Metropole funktionierte und wie die Menschen in ihr lebten. Ausgangspunkt sind die militärischen Anlagen, die einen wesentlichen Teil des Grenzsicherungssystems „Donaulimes“ bildeten und das Rückgrat für die Siedlungsentwicklung von Carnuntum waren. Helme, Gesichtsmasken, silberne Dolchsscheiden und ein vollständig erhaltenes Cornu (militärisches Signalinstrument) sind nur einige der Höhepunkte in diesem Teil der Ausstellung.

Unter dem Schutz des Militärs entwickelte sich eine blühende Metropole, in der viele Bürger einen aufwändigen Lebensstil pflegten und deren Selbstbewusstsein auch in aufwändigen öffentlichen Bauten zum Ausdruck gebracht wurde. Originalfunde von Architekturfragmenten, Ausstattungsdetails, wie Wandmalereien und Bodenbelege, oder Rohrleitungen zeugen von einem lebendigen Stadtleben.

Menschen in Carnuntum
Carnuntum war aber auch die Stadt der Kaiser. Immer wieder wurde von Carnuntum aus Weltgeschichte geschrieben. Darüber hinaus schafften es auch zahlreiche Bürger zu beachtlichem Reichtum. Eine Schatzkammer zeigt Luxusgüter der Carnuntiner Oberschicht, wie Schmuckgegenstände, Glas und Marmorskulpturen.

Um die Lebenswelt der Menschen zu verstehen, befasst sich die Ausstellung daher auch mit den Glaubensvorstellungen und dem römischen Götterhimmel. Eng damit verbunden sind auch die Jenseitsvorstellungen und die damit verbundenen Begräbnisrituale.